State of the Art : Ansätze und Qualifikationen
Fotos by Sascha Krautz im Fenriz Gym
Aktuell unterrichte ich Muay Thai und Selbstbehauptung in verschiedenen Vereinen in Berlin (Lurich e.V., Boxgirls e.V.) und Potsdam (U:nited e.V.), sowie biete ich Privattraining wie auch Workshops an. Das Training findet für unterschiedliche Zielgruppen statt: Ob für Kids, Jugendliche, Erwachsene – All Gender* oder flinta*-Gruppen- Freizeit – oder Leistungssportler:innen.


Meine Ansätze
Ausgangspunkt ist – dass alle* mit unterschiedlichen Ausgangspunkten ein Training aufsuchen.
Das Ziel kann gleich /ähnlich sein und der Weg unterschiedlich. Aus diesem Grund verfolge ich folgende Ansätze:
#überdeneigenenpratzenrand/ Positioniertes Teaching – ein positionierter Ansatz
Aus einer positionierten Perspektive unterrichten bedeutet, dass ich (*1986) mir meiner eigenen (Nicht-)Erfahrungen als weiße, große, ableisierte cis-Frau bewusst bin, wenn ich mein bisheriges Wissen rund um Kampfsport, Selbstverteidigung, Selbstbehauptung, Mobility, Fitness usw. mit meinen Klient:innen/Students teile. Ich unterrichte mit einem verorteten Mindset – d.h. ich spreche Personen Perspektiven auf ihre Grenzwahrnehmungen und Erfahrungen nicht ab, werte diese nicht, insbesondere wenn ich darin eine privilegierte Perspektive einnehme. Ich gehe mit meinen gesellschaftlich strukturierten Zugängen in Bezug auf Privilegien und Diskriminierungen bewusst um und berücksichtige diese in den Trainings.
Mir ist vor allem wichtig einen empowernden Raum zu schaffen, in dem jede einzelne Person sich im eigenen Tempo und eigener Weise mit den Bewegungen auseinandersetzen kann. Denn ich bin davon überzeugt, dass in einem entspannten Setting der Lernprozess am besten ist – vor allem wenn es schon um Themenbereiche gehen kann, die triggern könnten.
# holisticapproach – ein ganzheitlicher Ansatz
Neben gängigen Trainingsaspekten wie Technik und Fitness setze ich in meiner Arbeit einen Schwerpunkt auf das Zusammenspiel von Psyche und Bewegung – sei es in kampfsportlicher Leistung oder auch im Umgang mit dem eigenen Körper unter außergewöhnlichen Umständen wie etwa (angehenden) Krisen- und Stresssituationen.
Aktive Bewegungen verstehe ich als Ressource. Kampfsport kann beispielsweise eine bestärkende Funktion haben.
Positive Aspekte, die Kampfsport mit sich bringen werden immer wieder hervorgehoben – Selbstbewusstsein, einen besseren Bezug zum eigenen Körper und zu den Fähigkeiten in Form von Kraft und Schnelligkeit.
Workouts mit Mobilisierungen, Balance-, Kraft-& Reaktionsübungen können auch einen empowernden Effekt für sich haben und gezielt nicht nur für körperliche Ziele sondern auch für die psychischen Bedürfnisse konzipiert und mitgedacht werden.
Dementsprechend lege ich einen Schwerpunkt bei der Betreuung von Klient:innen die mentale Verfassung miteinzubeziehen. Nicht nur der Körper wird trainiert, sondern auch die psychische Verfassung gezielt beeinflusst.
Diese Wechselwirkung wird auch als „Embodiment“ bezeichnet, die ich aktiv in die Trainingsplanung miteinbeziehe.
#traumasensibler Ansatz
Zum holistic approach gehört für mich auch das Bewusstsein, dass Traumaerfahrungen eine Rolle in der eigenen Auseinandersetzung mit Bewegung spielen können – sei es als auslösender oder empowernder Moment.
Leider werden Traumaerfahrungen, traumatische Erlebnisse (beispielsweise durch (Sport)Verletzungen) oft ignoriert und tabuisiert.
In meiner Betreuung arbeite ich traumasensibel – d.h. ich biete mit Methoden aus dem Sportmentalbereich und dem posttraumatischen Bereich, wie der Body2Brain-Methodik (geschützte Marke nach Croos Müller) Möglichkeiten an, sich damit „erste Hilfe“ -mäßig auseinanderzusetzen. Aber auch über das Erlernen von Kampfsporttechniken, aktiv die eigene Bewegungen zu gestalten, Dominanz zu lernen, Kontrolle, Fokus und Grenzen zu festigen, können eine Form von Empowerment, und Selbstermächtigung (zurück)geben.
Meine Angebote ersetzen allerdings keine professionelle psychotherapeutische Begleitung, sondern können in Absprache als Ergänzung stattfinden. Ich bin mir meines begrenzten Tätigkeitsbereichs bewusst und markiere das ausdrücklich.
Qualifikationen
Inhaltliche Schwerpunkte:
Mentales Training nach Verletzungen/vor Wettkämpfen, Kampfsport als Selbstbehauptung, traumasensibles Training, Bewegung als Ressource, positioniertes Teaching
Auszug von Projekten:
- 2017 – 2022 Mitwirkung am Projekt 1minless
- 2019 Konzipierung Empowerment- Projekt für Opferperspektive e.V.
- 2019 Mitkonzipierung Flyer „Hinschauen & Handeln“
- seit 2022 Organisierung der Kampfsportveranstaltung Empower Gala
- seit 2022 verschiedene Selbstbehauptungsprojekten in Schulen & soziale Einrichtungen
- seit 2022 Mitgestaltung des Projektes QueerSchutzNow
Lizenzen & Ausbildungen
- seit 2006 Kampfsport: erst Boxen, dann Übergang 2009 zum Muay Thai
- 2014 Krav Maga Instruktor Ausbildung
- seit 2015 Workshops zu Selbstbehauptung, Selbstverteidigung
- seit 2016 aktive Wettkämpferin
- seit 2017 Trainerin für Muay Thai Erwachsene
- seit 2017 Betreuung von Wettkämpfer:innen
- 2019: B-Lizenz Muay Thai
- seit 2020 C- Lizenz in Fitnesstraining und Übungsleitung
- 2021 Hochschulzertifikat Angewandte Sportpsychologie für Trainer:innen
- seit 2021 Trainerin für Muay Thai für Kinder und Jugendliche
- 2021 Zertifikat Mobility Coach
- 2022 Abschluss Sportmentaltrainer:in
- 2021 – 2023 Ausbildung und abschließende Zertifizierung zur Anwendung „Body2Brain“ CCM-Methode
- 2023 Fortbildung KCA (Kettlebell & Conditioning Asia) Certification L1 unter Peter Forneck

my mind is a muscle and my body a weapon, not longer a battlefield.
Foto by Lukas Follert im Fenriz Gym